KI im Coaching: Wenn Technologie menschliche Expertise verstärkt
Aug 03, 2025
Das Coaching-Spektrum verstehen:
Wo KI unterstützt – und wo der Mensch unverzichtbar bleibt
Coaching wirkt – das ist unbestritten. Doch noch immer ist der Zugang für viele limitiert, sei es durch finanzielle Hürden, knappe Ressourcen oder bestehende Organisationsstrukturen. Genau hier eröffnet Künstliche Intelligenz (KI) neue Wege. Unser Kompass dabei: Wirkung, Haltung und Beziehung. Denn Coaching lebt von zwischenmenschlicher Beziehung – und genau darin liegt der Maßstab für jede technologische Ergänzung.
Dr. Christine Vitzthum, unsere 2TOP Geschäftsführerin und promovierte Coach, erlebt in der täglichen Praxis eine klare Differenzierung:
Vor allem bei strukturierten, eher transaktionalen Themen entfaltet KI bereits heute Wirkung – als Ergänzung und Verstärkung persönlicher Coachings. Doch wenn es um tiefgreifende persönliche Entwicklung geht, bleibt die menschliche Beziehung das zentrale Element. Empathie, Resonanz, Intuition und das gemeinsame Aushalten von Spannungen enstehen nicht durch optimierte Algorithmen.
Strategische Einordnung: Wo KI heute sinnvoll unterstützt – und wo menschliche Verbindung unersetzlich bleibt
Künstliche Intelligenz kann im Coaching wertvolle Impulse setzen, etwa durch:
- die strukturierte Ableitung und Verfolgung von Zielen und KPIs
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die systematische Vorbereitung herausfordernder Gespräche
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die kontinuierliche Reflexion zwischen Coachingsessions
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die praxisnahe Vertiefung von Inhalten im Arbeitsalltag
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die schnelle Analyse wiederkehrender Führungsfragen
Emotionale Resonanz, Empathie, Aushalten, Vertrauen oder Intuition – enstehen im echten Kontakt. In der Begleitung tiefgreifender Veränderungsprozesse bleibt der Mensch unersetzlich, etwa:
- bei emotional anspruchsvollen Führungssituationen
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im sensiblen Umgang mit inneren Widersprüchen und Wendepunkten
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bei der Navigation komplexer Spannungsfelder
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im Aufbau psychologischer Sicherheit und Präsenz
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und in der nachhaltigen Entwicklung einer authentischen Führungspersönlichkeit
Aber Achtung vor einfachen Lösungen: Bei aller Innovation sollten wir kritisch fragen: Wie wird mit sensiblen persönlichen und Unternehmensdaten umgegangen? Wo stehen die Server? Wer hat Zugriff? Diese Fragen gehören in jede strategische KI-Entscheidung.
Mit unserem KI-Coaching-Agenten VERA und strategischen Partnerschaften wie mit onesome oder CoachBot AI erkunden wir diese Abgrenzung täglich – im Performance-Bereich unterstützend, im Entwicklungsbereich ergänzend.
Lass uns ins Gespräch kommen – über das, was möglich ist, was sinnvoll ist und was in Zukunft zählt.
Praxis-Insights:
Lewin Keller, ehemaliger Digital Native Lead bei Google Cloud, ist der Visionär hinter CoachBot AI GmbH – einer Plattform, die KI und Coaching auf einzigartige Weise verbindet, um menschliche Entwicklung skalierbar, ethisch und zukunftsweisend zu gestalten.
Lewin, was macht eure Plattform besonders vertrauenswürdig für Unternehmen, die mit sensiblen Coaching-Themen arbeiten?
CoachBot wurde von Anfang an für den ethischen Einsatz in sensiblen Entwicklungsprozessen konzipiert – mit Fokus auf Datenschutz, Transparenz und Kontrolle. Unsere Plattform ist vollständig DSGVO-konform und basiert auf folgenden Grundsätzen:
🧠 Cora™: Personalisierung ohne Fine-Tuning.
Unsere proprietäre Coaching-Engine Cora™ generiert personalisierte Antworten dynamisch – über modulare Agentenlogik, nicht über Trainingsdaten. Es findet kein zentrales Modelltraining auf Nutzerdaten statt.
🧭 Ethische Standards als Systemarchitektur.
Unser Agentenmodell ermöglicht granular konfigurierbare Inhalte, Feedback-Logiken und Sicherheitsmechanismen – vollständig im Einklang mit organisatorischen Richtlinien und Coaching-Werten.
🔐 Volle Datenhoheit für Nutzer:innen.
Jede:r Endnutzer:in behält die Kontrolle über den eigenen Konversationsverlauf. Diese Daten sind strikt getrennt und geschützt – kein anderer Kunde, Coach oder Admin hat ohne explizite Einwilligung Zugriff. Nutzer:innen können jederzeit einsehen, exportieren oder löschen, was gespeichert wurde – inklusive der Entscheidung, ob Inhalte überhaupt gespeichert werden sollen.
🤝 Coach-Gedächtnis = professionelles IP, kein Personenbezug.
Coaches können ihre Inhalte, Methoden und Lernpfade speichern und weiterentwickeln – aber nicht die personenbezogenen Daten ihrer Klient:innen. CoachBot trennt bewusst zwischen persönlicher Nutzererfahrung und professioneller Wissensbasis.
Was sollten Unternehmen als erstes tun, wenn sie KI verantwortungsvoll in ihre Learning & Development-Strategie integrieren wollen?
💡 Mit dem “Warum” und “Use Cases” starten, nicht mit dem technischischen Roll-out neuer Tools. Klare Fragen wie “Welches Problem wollen wir lösen?“ geben den Rahmen. Endnutzer:innen befragen, verstehen und abholen (Hürden für KI-Nutzung erkennen und ernst nehmen).
🧪 Kleine Pilotprojekte mit Feedback-Loops. Verantwortungsvolle KI-Integration beginnt iterativ und menschenzentriert – nicht durch skalierte “Big-Bang”-Einführungen.
📐 Governance von Anfang an mitdenken. Klare Richtlinien zu Datenschutz, Transparenz und menschlicher Supervision (“Human-in-the-loop”) schaffen Vertrauen und Verbindlichkeit.
Wie können Unternehmen sich von grundlegender AI Literacy hin zu echter AI Maturity entwickeln?
🧠 AI Literacy = Verstehen.
Was kann KI, was nicht? Wie funktioniert sie? Das ist die Grundlage.
🏗️ AI Fluency = Anwenden & Reflektieren.
Konkrete Use Cases erkunden, Kompetenzen aufbauen, Risiken evaluieren – immer mit dem Menschen im Mittelpunkt.
📊 AI Maturity = Systemisch verankern.
Erste Schritte machen, lernen und messen, verbessern. KI wird nicht mehr als Pilot gedacht, sondern als integraler Teil von L&D, Infrastruktur und Kultur.
Woran erkennt man wirkungsvolles KI-Coaching?
🎯 Zielgerichtet statt generisch. Gute KI-Coaching-Programme sind auf konkrete Entwicklungsziele abgestimmt – nicht "One-size-fits-all".
📅 Langfristige Integration. Wirkung zeigt sich über Zeit – durch regelmäßige Interaktion, Transferhilfen und Feedback-Zyklen.
📍 Messbare Verhaltenseffekte. Nicht nur die KI-Interaktionen oder Zufriedenheit zählen, sondern auch ob z. B. Führungskräfte anders Feedback geben.
Welche Kennzahlen oder Praxisbeispiele eignen sich besonders, um den ROI von KI-Coaching im Unternehmen zu belegen?
📈 NPS + Transferquote. Wie gut werden Inhalte umgesetzt, wie hilfreich erleben Nutzer:innen den Prozess?
🧪 Vergleich von Kohorten. Teams mit vs. ohne KI-Coaching in Onboarding, DEI oder Leadership zeigen oft deutliche Unterschiede in Retention, Engagement und Wirksamkeit.
🚀 Skalierung ohne Qualitätsverlust. CoachBot ermöglicht Coaching für 10x mehr Mitarbeitende – bei gleichbleibender Tiefe.
Welchen Beitrag kann KI leisten, um Bias in Coaching-Prozessen zu reduzieren?
🧭 Bewusste Prompt- und Modulgestaltung. Bias-Sensitivität ist in CoachBots Architektur integrierbar: Diversitätschecks, multiple Perspektiven, Reflexionsprompts.
📊 Messbare Fairness. Unsere Agenten können explizit auf Gleichbehandlung, Sprachmuster oder diskriminierende Strukturen prüfen – auch in Echtzeit.
🛠️ Coaching-Qualität standardisieren. KI hilft, menschliche Coaching-Variabilität zu ergänzen – nicht durch Uniformität, sondern durch Systematik.
Wie siehst du die Rolle von Partnern wie 2TOP, die eigene KI-Coaching-Agenten wie VERA entwickeln und pilotieren?
Partnerschaften wie mit 2TOP sind zentral, um KI-Coaching verantwortungsvoll und praxisnah zu entwickeln und umzusetzen.
🌐 Domänenwissen trifft Technologie. Wir bringen die Plattform – 2TOP bringt die Inhalte und Methodik in Blick auf die Zielgruppen und ethischen Standards.
🔁 Co-Creation statt Blackbox.
Gemeinsam mit Partnern wie 2TOP entwickeln wir hybride Agenten (menschlich geführte KI) – iterativ, transparent und auf Augenhöhe.
🤝 Strategische Begleitung.
2TOP begleitet Organisationen von der Strategie über Pilotierung bis zum Rollout – immer mit Blick auf Wirkung, Zielgruppen und ROI.
Du sprichst von KI als Ergänzung, nicht als Ersatz menschlicher Coaches.
💬 Coaching ist Beziehung. KI kann Impulse geben, Reflexion fördern und Transfer sichern – aber sie kann keine echte Beziehung ersetzen.
🚦 Grenze: Tiefe, Trauma, Werteklärung.
Bei Themen wie emotionaler Sicherheit, Identität oder Konflikten führt der Mensch. Nur im gemeinsamen Dialog lassen sich diese Grenzen definieren – und stetig weiterentwickeln.
⚙️ Ergänzung: Kontinuität, Skalierung, Zugang.
CoachBot stärkt Coaching dort, wo klassische Modelle nicht skalieren – z. B. in der Breitenförderung oder in Übergangsphasen wie Elternzeit.
Warum jetzt handeln? Fünf überzeugende Business Cases
1. Demokratisierung von Entwicklung
KI-Ansätze im Coaching ermöglichten individuelle Entwicklung über alle Ebenen hinweg. Besonders wirksam für Fachkräfte und Talente im mittleren Management – ohne die Kosten klassischer Coachingmodelle auf alle Köpfe zu übertragen.
2. Bias-reduzierte Talentprozesse
Gut trainierte KI kann systematische Verzerrungen in Feedback- und Entwicklungsprozessen reduzieren. Das ermöglicht evidenzbasiertes, gerechteres Talentmanagement – gerade für mehr Chancengerechtigkeit ein echter Hebel.
3. Wirkung, die messbar ist
KI-Ansätze können strukturierte, dokumentierte Lernverläufe liefern. Für L&D-Verantwortliche entsteht so ein neues Level an Wirkungstransparenz – und ein wertvoller Beitrag zur Evaluation von Entwicklungsmaßnahmen.
4. Verfügbarkeit in Echtzeit
Ob im Projektstress, nach einem Konflikt oder vor einem schwierigen Gespräch: KI-Systeme stehen 24/7 bereit – ohne Wartezeit, ohne Terminabstimmung. Das senkt Hemmschwellen und erhöht die Transferwirksamkeit.
5. Individualisierung auf Knopfdruck – kein „One-size-fits-all“
Moderne KI-Systeme passen sich an Persönlichkeit, Bedarf und Sprache der Nutzer:innen an. Sie lernen mit – und bieten so nicht nur Standardantworten, sondern maßgeschneiderte Reflexionsräume.
Die nächsten Schritte – drei Empfehlungen aus der Praxis
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Pilotprojekt starten: Beginne mit einem klar umrissenen Use Case (z. B. Parental Transition, Onboarding, Soft Skills).
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Ethische Leitplanken setzen: Definiere Transparenzstandards und Risikoeinschätzung gemäß AI Act.
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Kombinieren statt ersetzen: Blended Coaching-Ansätze (Mensch + KI) erzeugen messbaren Impact.
Spannende Einblicke und menschliche Verbindung
Die MyWay Conference am 24. & 25. September 2025 in Berlin öffnet dir Zugang zu Entscheidern aus großen mittelständischen Unternehmen. Sie bring erneut inspirierende Menschen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zusammen, um über Karrierewege, Leadership und die Zukunft der Gremienarbeit zu diskutieren.
Wir haben Sonderkonditionen für die 2TOP und die FidAR Community ausgehandelt. Mit dem Code FIDAR40_MYWAY2025 kannst Du im Ticketshop der MY WAY im Feld "Promotion Code" deine Vergünstigung einlösen.
Hier ein Link zu Programm und Speaker:innen. In diesem Jahr wird auch 2TOP Geschäftsführerin Elke auf dem Panel vertreten sein!
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