Gesehen. Gehört. Gewirkt. Strategische Sichtbarkeit als Schlüssel zur Mandatsfähigkeit.
Oct 05, 2025
Noch nie waren Frauen in Aufsichtsräten und Beiräten so sichtbar wie heute. Und doch zeigt unsere neue Studie mit sheconomy und Christiane Wolff Communications: Sichtbarkeit ist kein Selbstläufer – sondern ein Balanceakt zwischen Diskretion und Positionierung.
Inside Insights: Zahlen, Perspektiven und ein Diskretionsdilemma
Im Sommer 2025 haben wir - 2TOP, Christiane Wolff Communications & sheconomy - 49 engagierte Mandatsträgerinnen, viele von ihnen mit mehreren Mandaten, direkt befragt. Ihre Einblicke zeichnen somit ein authentisches Bild der Realität an der Spitze.
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92 % der befragten Mandatsträgerinnen kommunizieren bereits extern – 41 % davon regelmäßig und strategisch.
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5,8/10: So bewerten sie ihre eigene strategische Kommunikation – Aktivität und Strategie klaffen also auseinander.
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30 % der Mandate entstehen über persönliche Netzwerke, 19 % über Empfehlungen, aber nur 8 % direkt über LinkedIn.
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21 % nennen eine „zurückhaltende Unternehmenskultur“ als größte Barriere für Sichtbarkeit – noch vor unklaren Kommunikationsstrategien (20 %).
Das Kernparadox - ein Diskretionsdilemma: Frauen wollen sichtbar sein, müssen aber gleichzeitig die Diskretion der Gremienarbeit wahren.
Kompetenz allein genügt nicht. Erst durch klare Kommunikation, strategische Vernetzung und die richtige Balance von Diskretion und Sichtbarkeit entsteht Wirkung.
Unsere an die Studie anschließenden Tiefeninterviews zeigen: Erfolgreiche Mandatsträgerinnen haben einen sehr klar definierten USP, der für ein Board von Mehrwert ist, wie zum Beispiel „Ich begleite Sie kompetent beim Börsengang“.
Praxis-Insights:
Christiane Wolff, Managing Director von Christiane Wolff Communications, begleitet seit über 20 Jahren Führungskräfte bei ihrer Positionierung. Wir haben mit ihr über die Studie gesprochen:
Was war die Motivation für diese Studie?
Meine und unsere - also von 2TOP und Sheconomy - Motivation war klar: Wir wollten die unsichtbaren Erfolgsfaktoren sichtbar machen, die über den Zugang zu einem Mandat entscheiden – insbesondere für Frauen. Es gibt zahlreiche Initiativen zur Förderung von Diversität in Gremien, doch bislang fehlte eine praxisnahe, evidenzbasierte Analyse, wie Positionierung, Kommunikation und Netzwerke konkret wirken. Unsere Studie „Gesehen. Gehört. Gewirkt“ setzt genau dort an: Sie beleuchtet nicht nur, was Frauen bereits tun, sondern auch wo sie strategisch ansetzen können, um ihre Chancen auf Mandate signifikant zu erhöhen.
Welche Erkenntnis hat dich selbst am meisten überrascht?
Mich hat überrascht – und ehrlich gesagt auch nachdenklich gestimmt – dass über 90 % der befragten Mandatsträgerinnen bereits extern kommunizieren, aber nur 41 % dies strategisch und regelmäßig tun. Das zeigt: Sichtbarkeit wird nicht per se vermieden – aber die bewusste, strategische Kommunikation der eigenen Kompetenzen bleibt oft hinter den Möglichkeiten zurück. In einer Zeit, in der digitale Präsenz über LinkedIn Einfluss und Vertrauen aufbauen kann, ist das eine vertane Chance. Das ist der Hebel, den wir gemeinsam stärken können.
Wie gelingt die Balance zwischen Sichtbarkeit und Vertraulichkeit in Aufsichtsräten und Beiräten?
Diese Balance ist kein Widerspruch, sondern eine Führungsaufgabe. Es geht nicht um das Teilen vertraulicher Inhalte, sondern um die Positionierung der eigenen Expertise. Sichtbarkeit heißt: für etwas stehen – nicht: alles preisgeben. Mein Ansatz: Kommunizieren Sie nicht das Gremium, sondern Ihren Beitrag als Impulsgeberin, Sparringspartnerin, Expertin. Wer dies mit Integrität, Klarheit und Haltung tut, baut Vertrauen auf – nicht Risiko. Die besten Beispiele aus unserer Studie zeigen: Diskretion und Wirkung schließen sich nicht aus, sondern bedingen einander.
Netzwerke öffnen Türen, LinkedIn prägt die Bühne – wie erklärst du diese Diskrepanz?
Die Diskrepanz liegt in der Zeitachse der Wirkung: Netzwerke wirken oft im Verborgenen, langfristig und hochgradig persönlich. LinkedIn hingegen ist eine sichtbare Bühne, die schnell Vertrauen aufbauen, Impulse senden und Kompetenz vermitteln kann und diesen Kanal können wir selber steuern und bespielen. Beides ist notwendig – doch viele unterschätzen, dass LinkedIn heute nicht nur Visitenkarte, sondern strategisches Positionierungsinstrument ist. Für Mandate reicht fachliche Exzellenz allein nicht aus – sie muss auch sichtbar und verständlich vermittelt werden. Und da kann LinkedIn ein wichtiger Baustein sein – neben Fachbeiträgen, Auftritten auf Bühnen und in Podcasts etc.
Welche drei Schritte empfiehlst du Frauen, die ein Mandat anstreben?
- Klarheit über den USP: Was ist Ihre spezifische Expertise, Ihre Board-Relevanz? Arbeiten Sie Ihr Mandatsprofil präzise heraus – Positionierung beginnt mit Klarheit.
- Strategische Sichtbarkeit auf LinkedIn und auf weiteren relevanten Kanälen, Plattformen und in den Medien: Nicht laut, aber klar und professionell. Zeigen Sie, wofür Sie stehen – mit Haltung, nicht mit Floskeln.
- Aufbau eines relevanten Netzwerks: Wer kennt Ihre Expertise – und wer kann sie empfehlen? Entwickeln Sie Ihr persönliches „Board-Recommendation-System“. Vertrauen entsteht durch Qualität, nicht Quantität.
Welche Fehler erlebst du am häufigsten, wenn Frauen sich für ein Mandat positionieren?
Einer der häufigsten Fehler ist das „Bauchladen-Syndrom“ – also der Versuch, möglichst viele Themen abzudecken, statt sich fokussiert und differenzierend zu positionieren. Ebenfalls kritisch: falsche Zurückhaltung – nach dem Motto „Ich warte, bis ich gefragt werde“. Mandate entstehen durch aktive Gestaltung, nicht durch Abwarten. Und schließlich: LinkedIn wird entweder ignoriert oder unprofessionell genutzt – dabei ist es heute eine sehr wichtige Tür zur Wahrnehmung und Empfehlung.
Was müsste sich verändern, damit Frauen in Gremien nicht länger als Ausnahme gelten?
Wir brauchen eine doppelte Bewegung:
- Systemisch: Unternehmen müssen den Wert weiblicher Perspektiven nicht nur akzeptieren, sondern strategisch fördern – z. B. durch gezielte Nominierungen, Mentoringprogramme und Kommunikationsplattformen.
- Individuell: Frauen dürfen sich nicht mehr als Ausnahme begreifen, sondern als Beitrag zur Normalität. Wer sich selbst als wirksam, relevant und sichtbar positioniert, verändert das Bild in den Gremien. Jede, die sich heute positioniert, öffnet Türen für andere. Wir brauchen mehr Vorbilder, nicht mehr Beweise.
Daher mein persönliches Fazit – aus der Studie und aus meiner Arbeit:
Der Weg ins Mandat beginnt nicht mit einem Anruf vom Headhunter – er beginnt mit einem klaren inneren Bild: Wofür stehe ich? Wer dieses Bild sichtbar macht, professionell kommuniziert und strategisch vernetzt, ist nicht nur mandatsfähig, sondern mandatswürdig. Ich begleite genau diesen Weg – mit Strategie, Klarheit und Wirkung.
Am Freitag, den 10. Oktober, kannst du in unserem Brain Snack von 9:00 Uhr bis 9:30 Uhr Christiane Wolff live erleben. Sie gibt exklusive Einblicke in die Studie und beantwortet deine Fragen.
👉 HIER geht es zur Anmeldung für den Brain Snack.
Empfehlungen für die Praxis
Die Studie zeigt: Frauen in Aufsichtsräten und Beiräten sind längst nicht mehr unsichtbar – und doch steht die Professionalisierung der strategischen Kommunikation vielerorts am Anfang.
Deine nächsten Schritte:
✓ Strategische Kommunikation entwickeln: Statt zufälliger Sichtbarkeit – klare Botschaften und Formate wählen.
✓ Netzwerke aktivieren und pflegen: Persönliche Kontakte sind nach wie vor entscheidend für Mandate.
✓ Balance finden: Vertraulichkeit wahren, aber Positionierung außerhalb der Gremienarbeit bewusst gestalten.
Da wir in letzter Zeit viele Anfragen erhalten, haben wir im 2TOP Team mit Christiane Wolff Programme entwickelt, die dich in deiner Sichtbarkeit und auf den Weg in ein Mandat unterstützen können.
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