Entdecke dein inneres Strahlen: Die Magie des Charismas

Es gibt Menschen, die einfach aus der Menge herausstechen – ihre Ausstrahlung, ihre Präsenz, ihr Charisma. Doch das Charisma, diese positive Wirkungskraft, ist keine angeborene Eigenschaft, sondern etwas, das wir entwickeln und stärken können.

Warum ist Charisma so wichtig?

Charisma geht weit über bloße äußere Attraktivität hinaus. Es ist die Kunst, eine tiefe Verbindung zu anderen Menschen herzustellen und sie zu inspirieren. Charismatische Menschen haben die Fähigkeit, andere zu begeistern, zu motivieren und positiv zu beeinflussen. Ob im Beruf, im sozialen Umfeld oder in der persönlichen Entwicklung – Charisma kann der Schlüssel zu mehr Erfolg, wirksamerer Führung und erfüllten Beziehungen sein.

Wie kann man das eigene Charisma stärken?

In jedem Menschen steckt ein gewisses Etwas. Die eine oder mehrere Eigenschaften, durch die sie anderen das Leben in den Augen der anderen heller und freundlicher machen. Manchmal ist uns dieses gewisse Etwas über Sozialisation oder Anpassung abhandengekommen, manchmal kennen wir es, trauen uns jedoch nicht es auszuspielen. Statt mit unserer Persönlichkeit den Raum zu füllen, fürchten wir uns vielleicht sogar bei Auftritten vor einem größeren Publikum, haben Angst einen Fehler zu machen und fühlen uns lange nicht so souverän wir sein möchten. Das Gute ist, dass wir unsere Wirkung auf andere ändern können. 

Inside Insights: Auf den Punkt gebracht!

2TOP Coach Claudia Kleinert nennt in ihrem Buch vier wichtige Elemente, die in der jeweiligen passenden individuellen Ausprägung jede*n charismatischer wirken und werden lassen.

1. Emotionalität: Charismatiker verstehen die Bedürfnisse und Gefühle anderer, können gut zuhören und sich auf ihr Gegenüber einlassen.
2. Geist: Charismatische Menschen kommunizieren komplexe Ideen überzeugend und präzise, inspirieren und erwecken Vertrauen.
3. Körper: Charismatiker verrstehen es, auf andere Menschen zuzugehen und nehmen sie mit Gesten, Blicken und nonverbalen Signalen für sich ein.
4. Sprache: Mit berührenden Worten appellieren Charismatiker an die Gefühle und überzeugen ihre Zuhörerschaft, ihren Visionen zu folgen. 

Abschließende Gedanken:

Charisma ist eine Kunst, die jeder erlernen kann. Das Wichtigste ist, dass du deinen zu dir passenden Stil findest. Denn echte Ausstrahlung kommt von innen. Charismatische Menschen erleben wir als stimmig und authentisch. Deshalb ist es entscheidend, dass du deinen eigenen Stil findest. Menschen werden sich eher zu dir hingezogen fühlen, wenn sie das Gefühl haben, dass du echt bist. Entdecke dein inneres Strahlen und lass dein Charisma erblühen!

Behind the Scenes: das sagt die Wissenschaft

Prof. Dr. Rolf van Dick, Sozialpsychologie-Professor an der Goethe Universität Frankfurt, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Führung in verschiedenen Kulturen. Wir haben mit ihm über Charisma gesprochen.

Rolf, gib uns doch bitte ein paar Einblicke in die Forschung zum Thema Charisma.

Charisma wird als Attribution oder Zuschreibung verstanden, d.h. es ist vor allem die Wahrnehmung anderer, ob jemand charismatisch wirkt oder nicht. Dies ist oft auch geprägt von Erfolg oder Misserfolg. Ein Fußballtrainer dessen Mannschaft fünf Spiele hintereinander gewinnt, wird als charismatische Person hochgelobt und wenn die nächsten drei Spiele verloren werden, ist es damit schnell wieder vorbei. Wir haben in unserer Forschung zum Beispiel eine Million Zeitungsartikel über Staatsmänner, analysiert die während ihrer Amtszeit verstarben. In dem Jahr vor ihrem Tod wurden sie dabei als weniger charismatisch beschrieben, als nach ihrem Tod – diesen Effekt haben wir auch für Helmut Kohl und Helmut Schmidt gefunden, die ja nach ihrem Tod offensichtlich nicht charismatischer handeln konnten. Es geht also um die Wahrnehmung anderer und nicht um unveränderliche Eigenschaften der Person. Aber natürlich wird diese Wahrnehmung beeinflusst vom Handeln der Führungsperson, das geprägt ist durch die Kommunikation einer Vision, dem Eingehen persönlicher Risiken, außergewöhnlicher Verhaltensweisen – denken Sie daran wie Steve Balmer auf einer Microsoft-Veranstaltung im Saal herumtanzt oder an Leonardo DiCaprio als „Wolf of Wallstreet“.

Gibt es Menschen, die schon mit dem Persönlichkeitsmerkmal Charisma auf die Welt kommen, oder kann das einfach jeder lernen?

Ja, die gute Nachricht ist, dass man lernen kann, charismatisch zu wirken. Dazu gehört das Zeigen von Optimismus, das Kommunizieren nicht nur mit Worten sondern auch durch die Körperhaltung und mit den Händen und das Eingehen auf die Zuhörerinnen.

Brauchen wir mehr Charisma in der Führung? Gibt es Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen Charisma und Führungserfolg?

Ja, grundsätzlich ist Charisma ein guter Führungsstil der dazu beiträgt, dass die Geführten die Führungsperson stärker akzeptieren, sich mit ihr identifizieren und sie stärker darin unterstützen, die Ziele zu erreichen.

Viele von uns arbeiten international. Gibt es kulturelle Unterschiede in dem, was als charismatisch empfunden wird?

Im Grunde nicht. Die weltweit durchgeführte GLOBE Studie mit über 60 Tausend Befragten in 25 Ländern hat gezeigt, dass es in vielen Faktoren durchaus Unterschiede darin gibt, welche Führungsstile als erwünscht angesehen werden. Charisma gehörte aber nicht dazu – sondern wurde als in allen Kulturen erfolgreich ermittelt.

Brauchen unterschiedliche Teams eine andere Art oder Dosis von Charisma?

Charisma wirkt vor allem in Krisensituationen und in größeren Teams oder ganzen Organisationen. In kleineren Einheiten braucht es zusätzlich identitätsorientierte Führung, d.h. eine Führungsperson, die auch von anderen Teammitgliedern darin unterstützt werden kann, gemeinsam eine geteilte Identität zu schaffen. Dann ist allen bewusst, was man eigentlich erreichen will und wofür man steht und dann identifizieren sich auch alle mit dem Team und verfolgen die gemeinsamen Ziele.

Was räts du als Sozialpsychologe den weiblichen Führungskräften? 

Charisma basiert darauf, dass man gut kommunizieren kann und auf diejenigen für die man Verantwortung trägt gut eingehen kann und für jede und jeden die richtige Ansprache findet – dabei darf es dann auch gerne einmal emotionaler werden und man sollte Ärger oder Freude ausdrücken. Hier haben Frauen prinzipiell einen Vorteil, da ihnen kommunikative Fähigkeiten und ein Eingehen auf andere durchaus in der frühen Sozialisation beigebracht werden und dem weiblichen Rollenstereotyp entsprechen. Was aber dazukommen sollte um als wirklich charismatisch wahrgenommen zu werden, ist klares Auftreten und durchaus auch ins Risiko zu gehen.